Sonntag, 4. September 2016

Greimerath im Regen

Als mein Wecker heute um 7h30 klingelte war ich bereits wach. Dafür hatte der Regen gesorgt der gegen mein Dachfenster prasselte. "Mist...", dachte ich. Ich war mit Alex zum Biken verabredet.
Um 9h wollten wir eigentlich in Greimerath starten. Jetzt muss man wissen, wenn man sich mit Alex zum Biken trifft, ist das Wetter erstmal völlig gleichgültig. Und tatsächlich.. Nach ein paar SMS war klar - Aus der Sache komme ich nicht raus ohne es mir wochenlang anzuhören. Schließlich schlug er mich mit meinen eigenen Worten "Biken ist immer geil. Manchmal muss man sich überwinden, aber wenn man wieder zurück ist war es immer geil! Das sagst Du immer."... Na okay. Das kann ja was werden. Wo ist meine Regenhose?
In Greimerath angekommen tranken wir noch einen Kaffe, ergaunerten uns noch zwei Rohesser von Alex´ Mom und als der Regen endlich wieder stärker wurde gings los.
Es regnete. In allen Varianten. Dicke Tropfen. Kleine Tropfen. Nieselregen. Starker Regen. Und während der Regenpausen tropfte es beständig von den Bäumen. Es war wirklich sehr nass. Schon nach dem ersten Kilometer bekam Alex Schwierigkeiten mit seiner Schaltung. Nach eine, zwei Bastelpausen waren diese aber relativ schnell behoben.
Mein Bike hingegen lief heute geräuschlos. Eine Freude. Ich hatte in letzter Zeit ein extrem lästiges Knacken beim fahren und dachte es könnte mein Tretlager sein. Aber dadurch dass ich für die Autofahrt mein Vorderrad abgenommen hatte und danach wieder die Achse montiert habe ist das Geräusch offenbar verschwunden. Die Freude die man dabei empfindet wenn das Bike wieder geräuschlos unter einem rollt können wahrscheinlich nur Biker nachvollziehen. Traumhaft. Das einzige was man hörte war das Schmatzen des Schlamm unter den Reifen. Es regnete nämlich. Immer noch.
Die ersten 10km legten wir auf breiten Forstwege zurück und machten etwas Strecke. Für den Rückweg legten wir uns eine trailigere Strecke zurecht. Dieses Mal war ich konditionell prima eingestellt. Okay, es waren heute auch nur 20km, aber trotzdem. Leute, Kadenz ist das Stichwort. Wenn man sich darauf konzentriert wirkt das Wunder. Anfangs denkt man dass man noch schneller Erschöpft seien wird. Aber das stimmt nicht. Man gewöhnt sich an die gleichmäßige Belastung und längere Anstiege werden einfach zur Geduldsaufgabe. Es lief heute wirklich erstaunlich gut. Und das obwohl ich unmöglich noch nässer hätte seien können. Meine Regenjacke schützt einigermaßen gut vor Wasser das von außen kommt, aber lässt dafür auch N I C H T S an Feuchtigkeit nach außen dringen. Mein Shirt fühlte sich an als wäre ich damit grade schwimmen gewesen und als ich bei einer Pause meine Jacke öffnete, dampfte mein Oberkörper wie eine alte Lock.  Das bei etwa 19° wohlgemerkt. Trotz allen Widrigkeiten war die Runde tatsächlich sehr, sehr cool. Und als ich mich an das feuchte Klima gewöhnt hatte war ich tatsächlich sehr froh dass Alex mich überzeugt hatte doch Fahren zu gehen. Ich sag ja immer - Wenn man sich erstmal aufgerafft hat ist Biken immer cool! =)
Die Wurzelpassagen waren trotz der Nässe sehr lustig. Obwohl ich mit den Reifen eigentlich ganz zufrieden bin, überlege ich allerdings trotzdem nochmal eine andere Kombination auszuprobieren und bei der Gelegenheit auch endlich auf tubeless umzurüsten. Das sollte ich endlich mal angehen. Mal sehen. Aber immerhin... Laut Garmin war der Topspeed heute 55,4 Stundenkilometer. Was bei den Bedingungen heute recht ordentlich ist. Allerdings weiß ich nicht wo das war. Auf jeden Fall auf keinem Trail.
Als wir wieder zurück waren und ich meine Handschuhe auszog waren meine Finger so schrumpelig als wäre ich grade zwei Stunden im Wasser gewesen. Was den Tatsachen eigentlich auch ziemlich nahe kommt. Es war wirklich sehr, sehr nass heute.