Sonntag, 7. August 2016

Kadenz-Training

Heute fiel das Losfahren schwer. Ich spürte die gestrige Anstrengung noch deutlich in den Beinen als Alex mich zur verabredeten Zeit abholte.
Gestern Abend haben wir unsere Tour, gemütlich bei ein paar Bier, dann noch revue passieren lassen. Nachdem Alex, in Bezug auf meine konditionellen Schwierigkeiten, keine Witze mehr eingefallen sind, konnten wir uns tatsächlich noch einigermaßen produktiv dem Thema widmen. Wir kamen zu dem Schluss, dass ich einfach falsch fahre =)
Tatsächlich neige ich dazu, mehr über Kraft, als über die Kadenz, also die Trittfrequenz, zu fahren. Im Gegensatz zu Alex, der meist in einem niedrigeren Gang und mit einer höheren Frequenz fährt, investiere ich mehr Kraft in meine Tretbewegungen. Das führt offenbar auf Dauer zu einer ungünstigeren Belastung der Muskulatur und ich ermüde dadurch schneller.
Es gibt scheinbar Muskelfasern die schnell, viel Kraft erzeugen können, bspw. beim Sprinten, und es gibt andere Fasern, die Bewegungen bei niedrigerer und gleichmäßigerer Belastung, sehr viel länger vollführen können. Und diese Muskelfasern sollte ich wohl besser beim Pedalieren ansprechen. Wenn das hier ein Sportmediziner, oder jemand der sich damit auskennt liest, schlägt derjenige jetzt wahrscheinlich die Hände überm Kopf zusammen, aber zumindest habe ich das so etwa verstanden.
So. Das bedeutet für mich also:

  • Disziplinierter fahren. 
  • In einem niedrigeren Gang fahren. Vielleicht einer unter dem, den ich normal nehmen würde. 
  • Gleichmäßig und dafür etwas hochfrequenter treten.
  • Wechsel in der Steigung durch die Schaltung ausgleichen, nicht über die Kraft.
  • Auf die Atmung achten. Die Beine machen das schon.

Das erfordert Konzentration und ich muss mich wirklich dazu disziplinieren. Bislang nahm ich häufiger mal, auch beim klettern, kurze Steigungsspitzen ohne Gangwechsel, im Wiegeschritt. Das kostet viel Kraft und ist Gift bei langen Touren.
Heute hatte ich mir jedenfalls zur Aufgabe gemacht ganz bewusst darauf zu achten, und ich muss sagen ich glaube, dass es wirklich ordentlich was gebracht hat. Steigungen werden damit eher zur Geduldsaufgabe, aber wenn ich mich daran gewöhnt habe verspreche ich mir davon schon einiges. Hoffe ich zumindest. Der Aufstieg nach Sirzenich lief auf jeden Fall ziemlich gut. Wen ich es schaffe mich dadurch berghoch weniger auszupowern, habe ich auch mehr Energie zur Verfügung wenn es wieder bergab geht. Das jedenfalls hat heute wieder gut geklappt. Diesmal war es dann überraschenderweise sogar Alex der irgendwann die Runde, wegen muskulärer Probleme in den Armen nach der Downhillstrecke, für beendet erklärte. War ganz gut heute. Ich muss definitiv versuchen darauf mehr zu achten!